Anspannen, Siel-, Pulka- und Kummet-Geschirr,
Bollerwagen, Pritsche, Einachser,
Saccocard, Sonstiges.
Bevor der Hund angespannt wird, muss er sich erstmal frei bewegen und lösen dürfen. Er sollte sich sozusagen warm laufen, damit sich die Muskeln, Bänder und Gelenke dehnen und schlieren können. Auch müssen gerade temperamentvolle Hunde erst mal etwas "Luft" ablassen, bevor sie diszipliniert ihre Energie einsetzen können. Gerade wenn man zum Start eine längerer Strecke mit den Auto gefahren ist. 10-15 Minuten spazieren gehen ist wichtig.
Man legt erst das Geschirr an und ruft den Hund zu sich und zum Wagen. Die Gabel wird nicht auf ihn runter gehoben (empfinden viele Hunde als Bedrohung), vielmehr schlüpft der Hund von hinten in die Gabel rein.
Das Geschirr (Siel-, Kummet-, Kragen- und Kummetsattelgeschirr) wird so eingestellt, dass die Gabel auf Schulterhöhe waagerecht zum Hund und Wagen verläuft. An den Schultern sollte die Gabel recht eng anliegen, ab Brustkorbhöhe nach hinten viel Spiel haben. Nach hinten darf der Hund selbst bei der Bremsung und Galopp auf keinen Fall mit den Hinterpfoten etwas vom Wagen berühren. (Akute Verletzungsgefahr!). Nach vorn darf die Zuggabel dem Hund nicht in den Seiten stechen, wenn er um die Kurve fährt. Ideal sind bei gespannten Zuggurten noch 5-10 cm lange Gabelenden vor der Hundebrust.
Die Pulkastange ist gebogen und deshalb endet sie im Bogen auf Schulterhöhe. Das Pulkageschirr ist ein Schlittenhundgeschirr mit zwei Zugpunkten statt einem. Hier kann der Hund nicht aktiv den Wagen selbst bremsen und nur ungenau lenken. Er braucht dazu die Unterstützung seines Fahrers auf dem Wagen.
Ist der Hund eingespannt überprüfe ich bei einen kurzen führen des Hundes, ob alle Gurte gut sitzen und ihre Funktion erfüllen. Auch ob der Hund sich wohl fühlt und ihn nichts am Wagen behindert seine Arbeit zu tun.
Hunde ohne oder mit wenig Zugerfahrungen haben am Anfang Angst vor der unbekannten Situation. Da muss ich mir besonders viel Zeit nehmen für jeden Schritt der Gewöhnung und Anspannung und sehr behutsam arbeiten. Ruhig reden und genau die Singnale des Hundes beachten. Es gibt besondere Griffe und Methoden, wie ich den Hund die Unsicherheit schnell nehme. Am besten spanne ich, bis die Sicherheit da ist, solche Hunde zu erfahrenen Zughunden. Dort bekommen sie Sicherheit, Anleitung und Spaß. Es darf auf keinen Fall etwas den Hund erschrecken und er darf erst dann ohne Führleine und im Trab ziehen, wenn er nicht mehr Angst vor dem Wagen hat.
Angst vor dem Wagen und Anspannung durch Arbeitsfreude ausgelößt, sind manchmal schwer zu unterscheiden. Deshalb ist es immer ratsam einen Hund von einen Zughundeprofi anleiten zu lassen. Einfach anspannen und Los geht deshalb gar nicht!! Es ist eigendlich wie Autofahrschule.
Dann ist Start. Da die Hunde nun laufen wollen und ihre Körper voll einsetzen, erklärt sich auch, warum kein Zughund bei der Arbeit am Halsband geführt werden darf. Zieht der Hund nämlich an und wird durch einen Ruck am Halsband zurück gehalten, so kann es im Halsbereich zur Wirbelverschiebung kommen. Dies kann bei dem kleinsten Bollerwagen passieren! Eine Führleine wird immer oben im Geschirr befestigt. Der Hund wird über Zuruf gesteuert. Eine Bremse am Wagen kann vom Hundeführer gesteuert werden und wirkt auf die Räder.
Die ersten Meter werden die Hunde recht schnell laufen wollen, aber nach höchstens 500 m sollte man aber das Tempo so drosseln, dass der Hund im Trab läuft. Dies ist ein sehr wichtiger Erziehungspunkt. Im Trab können die Hunde lange Strecken bewältigen.
Hunde ständig nur im Schritt ziehen zu lassen ist sehr ermüdend und durch das ständige anziehen und bremsen des Wagens kräfte- und spaßraubend. Die Größe des Wagens spielt dabei keine Rolle. Hunde sind Traber.
Die Last eines Wagens auf gerader Strecke verringert sich im Trab auf fast 0.
Wärend der Fahrt komuniziere ich eigendlich fast ständig mit dem Hund. Einmal zeigt er durch seine Körperhaltung Singnale an, wie es ihm geht und fragt nach dem Weg. Als Fahrer bin ich der Navigator und reagiere dementsprechend auf die Singnale und Fragen des Hundes!
Hunde lernen schnell Wegbeschaffenheit und Zielvorstellung seiner Menschen in Einklang zu bringen. Auch haben sie einen inneren Kompass, den man gut nutzen kann. Hunde können auch lernen völlig selbstständig ohne Begleitung Strecken zu ziehen.
Jeder Hund zeigt verschiedene Talente bei der Arbeit. Mag der eine besonders gern gerade lange Strecken mit Tempo, mag ein anderer gerade abwechslungsreiches kurviges Gelände. Auch reicht der Trab von ca 6- bis 18 km/h je nach Temperament und Größe des Hundes.
Bei Gespannen muss ich dies beachten! Nicht jeder Hund passt zueinander. Hündinnen haben oft einen sehr positiven Einfuß auf Rüden. Entweder Rüden die zu schnell, zu ruppig ziehen oder als Motivation für ziehfaule Rüden. Hündinnen die gern ziehen sind sehr genau und umsichtig. Aber jeder Hund ist nicht wie der andere.
Bei größeren Gespannen ist immer der mittlere Hund direkt vor dem Wagen der wichtigste Hund. Er muss in der Lage sein, den Wagen und das Gespann zu lenken und trägt die meiste Last. Vorn am Wagen habe ich dann immer die/den Hund der genau den Richtingskommandos folgt und dem die übrigen im Rudel respektieren und vertrauen. Nebeneinander laufen immer Hunde, die sich ergänzen.
Dauer der Anspannung richtet sich nach: Temperatur, Luftdruck, Last, Wegbeschaffenheit und Verfassung und Temperament des Hunde.
Regelmäßige Pausen sind wichtig, wo der Hund in Maßen Wasser bekommt.
Temperamentvolle Hunde muss ich zu Pausen erziehen!
Pausen richte ich dann ein, wenn die Hunde anfangen müde zu werden. Je nach bewältigte Strecke sind sie 5-30 min lang.
Zur Pause brauchen die Hunde nicht ausgespannt werden. Statt auszuruhen, würden die meisten Hunde nur toben, was ja nun gerade nicht der Sinn der Übung ist. Spanne ich doch aus, bleibt der Hund daher an der Leine.
Hunde legen sich nicht gleich hin sondern wollen stehen. Das ist ein gutes Zeichen. Legen sie sich gleich hin, dann sind sie schon sehr ausgepowert.
Jeder Hund ist sehr individuell und entwickelt seinen eigenen Arbeitsstiel.
Zugarbeit braucht vor allem Vertrauen und Lesen der Hundesprache. Beides entwickelt sich sehr schön durch den Zughundesport. Der gute Umgang miteinander spiegelt sich dann auch im übrigen Alltag wieder
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Anspannung des Hundes vor dem Hundewagen mit dem Sielgeschirr
Die richtige Anspannung des Hundes vor dem Hundewagen ist das A und O für ein gesundes, Kräfte reduzierendes und somit freudiges Ziehen. Dazu gibt es einiges zu beachten. Ein Geschirr ist wie die Schuhe des Menschen. Passen sie nicht, bekomme ich Blasen, und habe keine Lust weiter zu gehen. Auf den nachfolgenden Skizzen sei das häufigst verwendete Zuggeschirr vor dem Hundewagen ( Bollerwagen) beschrieben, das Sielgeschirr. Es gibt im Handel verschieden Ausführungen und Materialien. Heute sind die meisten Geschirre aus Stoff. Zum Teil wurde da aus Unwissenheit oder finanziellen Interesse Einsparungen getroffen, die der Hundeführer unbedingt ausgleichen muss, wenn das Geschirr dem Hund passen soll. Viele Hunde verlieren durch schlechte und falsche Anspannung schnell den Spaß. Das Geschirr sollte unbedingt an jedem Gurt verstellbar sein und aus stabilen Material. Dies gibt die Möglichkeit das Geschirr dem Hund genau anzupassen.
Häufigste und schlimmsten Fehler:
Das passende Geschirr darf den Hund weder beengen noch darf es
lose sitzen. Die Atmung muss frei sein. So sitzt der Brustriemen genau
auf der Brust. Er sollte auch breit sein, damit er die Zuglast gut
verteilt und nicht einschneidet. Sitzt er zu hoch, beengt er beim Zug die
Kehle, sitzt er zu tief kann der Hund nicht gehen. Den richtigen Sitz
dazu stellt man mit den Sattelgurt ein. Der Bauchgurt sitzt eine 2
Finger bis eine Hand breit hinter dem Vorderlauf. Gleich hinter dem
Vorderlauf ist die Haut sehr dünn und empfindlich, auch die Haare
bei langhaarigen Hunden sind da fein und würden sich schnell
verfilzen. Der Hund läuft sich dann schnell wund auch ohne
große Belastung, nur durch die Bewegung. Der Bauch- und
Rückengurt liegt aber gut an, da er dem Hund im Geschirr Halt gibt,
der Hund somit in der Lage ist den Wagen zu lenken und zu bremsen.
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Anspannung mit dem Pulkageschirr
Dieses Geschirr wurde aus dem Schlittenhundgeschirr entwickelt und gehört zum Saccocard Hundewagen. Das Geschirr besitzt aber zwei Zugpunkte das Schlittenhundgeschirr nur einen Zugpunkt. An sonsten sind beide indentisch. Der Hund zieht über ein Y Gurt das genau auf seinen Brustbein sitzt. Da dieses Geschirr keinen Bremsgurt besitzt, kann der Hund nicht selbstständig den Wagen zum halten bringen. Darum ist es erforderlich, dass der Hundeführer durch die Handbremse gefühlvoll unterstützt. Ebenso kann der Hund nur im größeren Radius Kurven nehmen. Durch einen Lenkbügel oder mit Fussdruck gegen die Vorderachse kann man aber auch unterstützen und somit enge Kurven nehmen. Sollte man diese Anspannung für einen Bollerwagen nutzen, ist unbedingt zu beachten, dass der Hund selbst bremsen und lenken können muss. Um dies zu erreichen braucht man dringend einen zusätzlichen Bremsgurt, siehe Sielgeschirr.
Der Saccocard ist ein sehr schöner Geländewagen und eignet sich sehr gut für schnellere Ausfahrten. Man kann auch zwei Hunde vor den Wagen spannen. Leider kann man nur allein aufsitzen. Die Möglichkeit im Stand hinten mitzufahren hängt sehr stark vom Gewicht des Beifahrers ab und dem Gelände, da man schnell den Boden berührt.
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Anspannung mit dem Kummetgeschirr
Dieses Geschirr ist recht selten geworden und wird meist dann nur auf Schauen gezeigt. Es wurde erst für den Hund entwickelt, zu einer Zeit, wo man das Pferd als Zugtier noch gar nicht kannte. Ein Kummet eignet sich für schwere Last zum ziehen. Man kann es aber auch für leichte Last gut nutzen. Durch das starre Kummet schnürt es den Hund nie ein und sitzt genau auf seinen Schultern. Es schränkt so den Hund in seiner Bewegung und Atmung selbst bei starken Zug nicht ein. Mit dem Kummet kann der Hund sehr gut ohne Untersützung eine Kutsche selbstständig lenken und bremsen. Für einen Einachser braucht man unbedingt ein Kummetgeschrr mit Sattel. Hierbei befindet sich der "Sattel" genau auf den Kruppe des Hundes. Es ist ebenfalls ein recht starrer um die 10 cm breiter Ledergurt. Auf diesem Sattel sitzt dann die ganze Last des Einachser - Hundewagens. Brems- und Haltegurte ebenfalls an diesem Sattel befestigt, sorgen dafür, dass der Hund den Hundewagen fast auf der Stelle drehen und abbremsen kann.
Das Kummet eignet sich vor allem für größere Rassen und Hunde.
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Der meist genutzte Hundewagen ist der Baumarkt-Bollerwagen. Er ist billig und scheint für die gelegentliche Anspannung zu genügen. Man möchte ja nur kleine Lasten bewegen, den Hund nicht überlasten und er ist auch schnell in einer Ecke untergebracht oder verstaut. Welch ein Irrtum.
Solche Bollerwagen sind nicht nur gefährlich für den Hund, sie nehmen den Hunden auch den Spaß am ziehen. Der Hund kann so einen Wagen nicht kontrollieren und eckt überall, wenn er zieht, an. Das tut ihm weh und macht ihn unsicher. Er hat einfach keinen Spaß und kann sein Talent garnicht entwickeln. Wir können auch nicht in zu kleinen unpassenden Schuhen laufen! Auch nicht mal auf kurzen Strecken oder zum Spaß.
Auch ein Bollerwagen muss zur Größe des Hundes passen und bestimmte Kritärien einhalten. Ich zeige immer praktisch, wie Hunde ziehen, wenn sie richtig passend eingespannt oder falsch angespannt werden. Selbst gute Zughunde, alte Hasen verlieren die Lust und verweigern die Arbeit, wenn das Geschirr oder Wagen nicht passt. Diese Eigenschaft erwarte ich von einen Zughund! Das ist eine gesunde Sturheit. Er soll mir ja auch die Arbeit verweigern, wenn er ein Problem erkennt.
Viele Bollerwagen haben zu wenig Zwischenraum zwischen Wagen und Hinterlauf des Hundes, die Gabel ist nicht waagerecht und der Hund kann damit weder ziehen noch lenken. Ich muss beim Umbau dies beachten.
Die kleinen Räder kosten den Hund zu viel Kraft. Die Last auf einem Bollerwagen ist 4-5 mal so schwer, wie auf einer Kutsche mit 20iger Rädern. Auch sind sie sehr breit, gegen Fahrradräder und erzeugen viel Reibung, die überwunden werden muss. Ein Kind im Bollerwagen ist also genauso schwer, wie 4-5 Kinder auf einem großen Hundewagen.
Hier ist ein Hund im Sielgeschirr vor einem historischen Bollerwagen
-Leiterwagen gespannt. Der Wagen wird heute nur zu Schauzwecken
genutzt. Er fährt, lenkt und zieht sich mit den Holzrädern
viel zu schwer und hart. Der Abstand Wagen und Hund ist zu klein, so
dass der Hund nur langsam und nur kleine Schritte machen kann. Durch
die Schräglage der Zuggabel, kann der Hund schlecht lenken und
seine Zugkraft nicht gut einsetzen.
Hier zieht ein sehr kleiner
Hund mit dem Herz eines großen Zughundes. Der Wagen ist in
allen Punkten auf seine Größe abgestimmt. So kann die
kleine Maus den Wagen sehr geschickt und sicher führen und wird
nur über Kommandos gelenkt.
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Ein großer Hundewagen
hat Räder mit Durchmesser von 20 Zoll oder mehr und hat
zwei Achsen. Eine Pritsche hat eine gerade Platte. Es gibt aber auch
richtige Kutschen, die gleich Bänke haben. Auf der Pritsche kann
man seitlich aufsitzen. Er sieht wie eine kleine Pferdekutsche aus
und funktioniert auch so. Er passt für Hunde zwischen 45-70 cm.
Sie ist ideal zum Lasten ziehen, aber auch mehrerer Menschen. Mal
kann durch Aufbauten aus ihm ein Heutransporter oder eine edle
Hundekutsche machen. Hunde können diesen Wagen sicher selbst
führen, lenken und bremsen. Mit solcher Kutsche habe ich
jahrelang in den Berliner Forsten Müll, Materialien,
Werkzeuge und Holz transportiert. In der Landwirtschaft haben meine
Hunde selbstständig ohne Begleitung Kurierdienste von Heu bis
Getreidesäcke gefahren. Diese Kutschenform kann man leicht bauen
und sollte nicht mehr wie 50 kg Eigengewicht haben.
Hier
fährt ein 55 kg Hund zwei Menschen ohne Probleme durch
unwegsames Gelände. Gelenkt wird er nur über Stimme. 20iger
Räder und Sielgeschirr. Die Vorderachse liegt gleich unter der
Pritsche. So kann der Hund voll ausholen. Zuggabel auf Höhe der
Schulter in einer Gerade. Auch beim Transport hat der Hund volle
Gewalt über den Wagen und kann präzise lenken. Mit
Erfahrungen weiß er dann genau seinen Wagen einzuschätzen.
Hier beim Rückwärtsgang. Eine der schrierigsten Übungen.
Eine lose Führleine ist oben am Geschirr befestigt und dient zur
Unterstützung.
Diese
Kutsche hat 26iger Fahrradräder die sehr leichtführig sind
und wenig Wiederstand bieten. So können auch kleiner Hunde ohne
große Anstrengung Lasten ziehen, da sich das Gewicht fast auf
Null reduziert, wenn der Wagen rollt. Sielanspannung mit Führleine
am Geschirr. Kommandos über Ruflaut. Durch den schmalen Radstand
leichte Unstabilität in den Kurven.
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Diese Kutschenform war in Belgien bis England einst sehr verbreitet. Sie stellt hohe Anforderungen an den Kutschenbauer. Das Gewicht muss gut austariert sein, damit die Last nicht auf dem Rücken des Hundes liegt, sondern auf der Achse. Beladen ist dann auch eine Kunst. Denn das Gewicht muss dann leicht hinter der Achse liegen um weder den Hund auszuhebeln noch ihn zu Boden zu drücken. Man benutzt also ein Kummetsattelgeschirr. Der Sattel ist ein breiter starrer Rückengurt auf Höhe des Wiederist. Das ist wichtig, weil im Gegensatz zum Pferd der Rücken sehr elastisch ist und sich nur bedingt zum Lasten tragen eignet. Auch besitzt er große Rader um das Gewicht zu verringern. Ideal sind 50 cm und mehr. Die Achsen sind fest und sehen auf Schulterhöhe, damit der Hund den Wagen unter seiner Gewalt hat. Einen solchen Wagen zu bauen und zu fahren erfordert Wissen und Verstand. Man kann also nicht einfach einen Fahrradanhänger umbauen.
Hier
erkennt man gut das Kummetsattelgeschirr und wie das Gewicht des
Wagen mehr nach hinten gelagert ist Beachte die große Räder
und die Stellung der Zugstangen. Sie ermöglichen eine leichte
Lenkung und Fahrbarkeit. Trotzdem fuhren sich solche Karren durch die
schwere der Holzräder recht schwer. Deshalb erfand man ja die
Luftbereifung. Erst später bekamen dann Pferdekutschen
Gummibereifung. Das Auto erfand man ja noch später.
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Ihn findet man im Handel. Er wurde aus dem Schlittenhundsport heraus entwickelt. Er besitzt einen Lenkbügel und eine Handbremse. Die Hunde werden mit einer Pulkastange und Pulkageschirr angespannt. Der Wagen wiegt um die 32 kg ist also leicht. Er hat gute Federung und einen bequemen Sitz. Ein Kind bis 20 kg kann noch im Stand mitfahren oder auf dem Schoß mitgenommen werden. Lenken kann ich auch mit Druck der Füße auf die Vorderachse. Ich kann einen oder 2 Hunde einspannen. Er ist ideal für Geländefahrten und lange Wegstrecken. Zum Transport eignet er sich nicht. Es ist aber möglich ihn mit einen Fahrradanhänger nach zu rüsten. Dort können dann Kinder, andere Hunde oder Proviant mit fahren. Ich bekomme durch Übung schnell ein Fahrgefühl. Korrekturen aber nur nach Kommando als Unterstützung.
Hier
eine Kolonne Saccocardgespanne. In der Truppe fährt es sich am
schönsten. Durch den weiten Radabstand, Federung und
Leichtbauweise, sind besonders die Saccos der ultimativste
Hundewagen. Durch den Lenkbügeln gut lenkbar, bequemen Sitz und
gute Bremsen, ist der Wagen auch für Anfänger bis
Spitzensportler geeignet. Natürlich muss man den Hunden alles
mit Ruhe, Geduld und Einfühlungsvermögen beibringen. Im
Sacco können die Hunde gut 1-2 Stunden ohne Pause laufen.
Spannen wir am Ende unserer Fahrt die Hunde aus, dann toben sie nicht
selten, als wäre noch nichts passiert.
Hier
sieht man gut die Anspannung im Zug. Da die Zugstangen im Bogen vor
den Schultern des Hundes enden ist Vorsicht in den Kurven angesagt,
um ihn nicht in den Seiten zu stechen. Daher muss ich Kurven in größeren
Bogen fahren oder bei engen Stellen im Schritt. Man sieht gut, wie die
Gurte auf den Schultern sitzen und die Zugkraft übertragen. Die
Folie hinten ist ein Spritzschutz. Wer schon mal bei nasser Fahrbahn
oder durch Matsch fuhr, weiß schnell wozu sie wichtig ist. Man
sitzt ja gleich hinter dem Hund.
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Bollerwagen, Pritsche, Einachser,
Saccocard, Sonstiges.
Mit
diesen Wagen führe ich die Hunde über
Schlittenhundanspannung und auch mit diesen Kommandos. Diese Wagen
lenkt bremst und balanciert der Mensch aus, der Hund bringt nur die
Zugkraft. Natürlich muss man sich dabei über die Manöver
einig sein, sonst landet man auf dem Boden. So lernen die Hunde im
Vorfeld viele Komandos wie links und rechts usw. Geeignet sind diese
Anspannung vor allem für kleinere Hunde unter 50 cm oder Hunden
mit leichten gesundheitlichen Problemen. Ich kann durch mittreten
meine Last verringern. Durch gleichmäßigen Trab trainiere
ich Kondition. Gerade temperamentvolle Hunde egal wie groß
brauchen Bewegung.
Alle diese Wagen brauchen eine gute Bremse und möglichst große Räder.
Hier sieht man noch mal ein Sacco von Fahrersicht und einen Traik von hinten. Der Fahrer steht und kann lenken. Zugleistung kann er durch Rollern unterstützen. Die Hunde ziehen an Zugleinen.